Workshop: Vorschläge für Betrieb und/oder Gewerbepark Besichtigung des Agrarparks in der Heitersheimer Str.

Die Managerin des Co-Working Spaces, Frau Müller, hieß uns willkommen in den Räumlichkeiten, die für vier Wochen noch bis 20.Oktober als Arbeitsraum und Treffpunkt gerne genutzt werden können. Diese Initiative im ländlichen Raum eignet sich für Mitarbeitende in Unternehmen aber auch für Selbständige, die in der Regel im Homeoffice arbeiten und beispielsweise so für einen oder mehrere Tage in der Woche eine andere Arbeitsumgebung wählen, wo auch neue Kontakte geknüpft werden können.

Projektleiter Hans-Jörg Schwander erinnerte an die Busexkursion am 22. September und ließ den Besuch im Green Industry Park Revue passieren. Auf die Frage, was denn besonders gut angekommen sei wurden die Green City Wall bei der Abfallmanagement und Stadtreinigung Freiburg, das Gespräch mit den Industrieradlern und der Regenwasserteich des Abwasserzweckverbandes genannt.

Im nächsten Schritt präsentierte Schwander die bisher bearbeiteten Themen wie Regenwassermanagement, Mobilität, Artenvielfalt, erneuerbare Energien und Deutscher Nachhaltigkeitskodex. Die Gruppe einigte sich, den Fokus auf die Mobilität zu setzen, weil erfahrungsgemäß bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks ein großer Anteil durch die PKW-Fahrten zum Arbeitsplatz verursacht werden. Außerdem werden vor Ort für die PKW große Parkplatzflächen kostenlos in Anspruch genommen.

Als Ergebnis kann festgehalten werden: Umweltfreundliches Verhalten sollte per Zuschuss zur Regiokarte oder zum Deutschland-Ticket belohnt, das Jobrad-Leasing unterstützt, die Mitfahr-App initiiert, überdachte Fahrradabstellplätze in der Nähe des Haupteinganges angeboten, Dusch- und Umkleidekabinen geschaffen, Radwege signalrot gekennzeichnet und 30km-Zonen in Nebenstraßen eingerichtet werden.

In der angeregten Diskussion hat sich ein weiterer wichtiger Punkt ergeben, nämlich die Verbesserung der Kommunikation im Gewerbepark. Angeregt wurden Rundmails an die Personalabteilungen, einen Gewerbepark-Newsletter, Website-Infos für alle, Kampagnen mit Werbebannern und einen nachhaltigen Kriterienkatalog für Neuansiedlungen und Erweiterungsvorhaben im Gewerbepark zu erstellen.

Ab 15 Uhr stand die Besichtigung des Agrarparks in der Heitersheimer Str. mit dem Landwirt und Sprecher der Landwirtegruppe Dieter Maier auf dem Programm. Anfangs der 1980-er Jahre als der Fliegerhorst aufgegeben wurde hatten Landwirte aus der Umgebung mit dem Bundesvermögensamt verhandelt, um 4,5 Hektar Fläche zu erhalten. Heute arbeiten im Agrarpark sechs Landwirte aus Eschbach und zwei aus Bremgarten. Laut Maier war die Teilaussiedlung ein voller Erfolg. Die Landwirte konnten in den Gemeinden ihre angestammten Höfe erhalten und im Agrarpark alles konzentrieren, was heute in der Nähe von Wohngebieten zu Ärger führen würde, wie der Warenumschlag früh morgens oder bis tief in die Nacht hinein. Außerdem lassen sich die Bunker aus der militärischen Vergangenheit wunderbar nutzen für die Lagerung von Kartoffeln, wie uns Dieter Maier zeigte. Hoch interessant ist auch der Anbau von Erdbeeren wie das folgende Plakat zeigt.

Ebenfalls anwesend war Stefan Gamb, der angrenzend an den Gewerbepark im großen Stil Gemüse, Obst und Saatmais kultiviert. Den Kürbisanbau startete er bereits vor 20 Jahren als beim Anbau von Saatmais große Schutzstreifen gefordert waren, die er dann für den Kürbisanbau nutzte. Heute darf auf den Feldern nur zweimal in drei Jahren Mais angebaut werden. Im dritten Jahr überlassen ihm Landwirte aus der Nachbarschaft seine Felder für den Kürbisanbau. Derzeit kommissionieren rumänische Arbeitskräfte tonnenweise drei verschiedene Kürbisarten wie Hokkaido, Butter Nut und Halloween für die Großabnehmer Aldi Nord, Aldi Süd und Edeka.

Maier und Gamb beobachten sehr genau die klimatischen Veränderungen im Mittelmeerraum. In diesem Jahr konnten wegen der Trockenheit in Italien und Spanien nur sehr wenige Frühkartoffeln geerntet werden. So konnten gute Preise für die eigenen, heimischen Frühkartoffeln erzielt werden. Mittlerweile baut Gamb Wasser- und Honigmelonen an, die im Sommer reißenden Absatz finden.

Zum Abschluss erhielten wir einen Butter Nut – Kürbis und ein Faltblatt mit der Nachhaltigkeitsstrategie von Gamb-Gemüse, die er mit einer Praktikantin von der Universität-Hohenheim in den letzten Jahren erarbeitet hatte.